Grako LLL

Kooperatives Graduiertenkolleg III (2015-2017)

„Qualitätsmerkmale sozialer Bildungsarbeit“

 Gefördert im Rahmen der Landesforschungsförderung der Freien und Hansestadt Hamburg wurde dieses Gemeinsame Promotionskolleg von Prof. Dr. Joachim Schroeder (UHH) und Prof. Dr. Louis Henri Seukwa (HAW) geleitet und von Dr. Uta Wagner (UHH) koordiniert. Von der HAW waren außerdem Prof. Dr. Harald Ansen, Prof. Dr. Ulrike Voigtsberger und Prof. Dr. Sabine Stövesand, von der UHH Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland, Prof. Dr. Gordon Mitchell und Jun. Prof. Dr. Silke Schreiber-Barsch dabei sowie Prof. Dr. Martina Weber (Hochschule Emden-Leer) und Prof. Dr. Carolin Rotter (Universität Duisburg-Essen). Das Kolleg war außerdem mit dem europäischen PhD-Netzwerk TISSA „The International Social Work & Society Academy“ (www.tissa.net) in den europäischen Kontext angebunden. 

 Das Forschungsprogramm befasste sich systematisch mit den Zielsetzungen, Organisationsformen, Konzepten, Methoden und Wirkungen sozialer Bildungsarbeit für junge Menschen in prekären Lebenslagen im Alter zwischen 14 und 27 Jahren. Erkenntnisleitend für das Kolleg war die empirische Bestimmung von Qualitätsmerkmalen sozialer Bildungsarbeit für diese Personengruppe. Hierfür wurden systematisch und interdisziplinär die theoretischen und methodologischen Expertisen der Erziehungswissenschaft (UHH) und der Sozialarbeitswissenschaft (HAW) zusammengeführt. 

 In den zwölf Promotionsvorhaben wurden Studien umgesetzt, die Bildungskonzepte, Bildungsprozesse und -chancen von/für Jugendliche/n im städtischen bzw. transnationalen Raum analysierten. Zudem erfolgten zielgruppenorientierte Untersuchungen zu den Lebenslagen, Bildungsbiografien bzw. -bedarfen jugendlicher Eltern, junger Menschen mit Migrationshintergrund und Behinderung, unbegleiteter Flüchtlinge, Jugendliche in kinder- und jugendpsychiatrischen Einrichtungen oder überschuldete junge Erwachsene. Auch die Situation junger Menschen am Übergang Schule-Beruf wurde ausgehend von den Maßnahmen der Berufsorientierung an Schulen wissenschaftlich analysiert.  

 Hochschulpolitisch gelang es in diesem Kolleg, trotz einiger Widerstände, eine Erweiterung der Promotionsordnung der Fakultät Erziehungswissenschaft um Regelungen zur „gemeinsamen Promotion im Rahmen eines Kooperativen Graduiertenkollegs“ zu erreichen. Diese Bestimmungen ermöglichen, dass alle an einem Kooperativen Graduiertenkolleg beteiligten Professorinnen und Professoren berechtigt sind, die erforderliche schriftliche Stellungnahme zum Antrag auf Zulassung zur Promotion zu verfassen, dass in einem Kooperativen Graduiertenkolleg die Prüfungskommission paritätisch mit Professorinnen und Professoren der im Kooperativen Graduiertenkolleg beteiligten Hochschule(n) besetzt ist und alle in einem Kooperativen Graduiertenkolleg eingebundenen Professorinnen und Professoren berechtigt sind, das Erstgutachten zu übernehmen. Damit konnte die formale Beschränkung von Professorinnen und Professoren der kooperierenden Hochschule(n) auf eine zweitrangige Funktion im Zulassungs-, Betreuungs- und Prüfungsverfahren aufgehoben werden.  

 Aus dem Kolleg sind bislang die (→) Dissertationen von Jana Molle, Sally Peters, Tobias Hensel, Uta Wagner sowie von Hanna Gundlach, Roxana Dauer und Sofie Olbers entstanden. 

Veröffentlichungen zum Graduiertenkolleg
  • Schroeder, Joachim; Seukwa, Louis Henri (Hrsg.): Soziale Bildungsarbeit mit jungen Menschen.Handlungsfelder, Konzepte, Qualitätsmerkmale. Bielefeld: transcript 2017.
  • Schroeder, Joachim; Seukwa, Louis Henri; Voigtsberger, Ulrike (Hrsg.): Soziale Bildungsarbeit –Europäische Debatten und Projekte. Social Education Work – European Debates and Projects. Wiesbaden: Springer VS 2017.
  • Schroeder, Joachim: Soziale Bildungsarbeit. Theoretische Ansprüche einer pädagogischen Forschung zur sozialen Frage. In: Dederich, Markus; Ellinger, Stephan; Laubenstein, Désirée (Hrsg.):Sonderpädagogik als Erfahrungs- und Praxiswissenschaft. Geistes-, sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven. Opladen: Barbara Budrich 2019, S. 51-74.
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